Wohnraum ist weiterhin knapp und hochpreisig

Solange der Bau neuer Wohnungen lediglich am freien Wohnungsmarkt vermarktet wird und es keinen staatlich geförderten Wohnungsbau gibt, werden einkommensschwächere Personenkreise vom Bau neuer Wohnungen nicht profitieren. Die Kreisbaugesellschaft prognostiziert den Bedarf an Sozialwohnungen bis 2029 auf etwa 5.000.

Die Quadratmeterpreis, die vor sieben Jahren noch an exklusiven Lagen am Killesberg in Stuttgart für Neubauwohnungen bezahlt wurden, werden heutzutage in Schorndorf bezahlt. Aber auch Bestandsimmobilien sind erheblich teurer geworden.

In den Haushalt für das Jahr 2020 hat die Stadt Schorndorf daher eine Wohnungsoffensive geplant. So sollen im kommenden Jahrzehnt 1.800 neue Wohnungen in Schorndorf entstehen. Bis 2025 je 200 Wohnungen und ab 2026 dann jeweils 150 Wohnungen pro Jahr. 500 der neuen Wohnungen sollen preiswerte Wohnungen werden.

Wenn die Kaufpreise steigen, werden zeitverzögert auch die Mieten steigen. In Schorndorf, Waiblingen und Fellbach liegt der Preis pro Quadratmeter für Neubauwohnungen mittlerweile bei über 10 Euro. 

Aber auch in weiteren Ortschaften, die nicht unmittelbar an das Bahnnetz angeschlossen sind (wie Althütte, Aspach, Alfdorf, Berglen, Welzheim, Murrhardt oder Rudersberg) gilt ähnliches. Die Mietpreise für Neubauwohnungen liegen hier bereits bei etwa neun Euro pro Quadratmeter.

Die Gründe für die explodierenden Preise am Immobilienmarkt sind einfach zu erklären. Die nach wie vor gute wirtschaftliche Lage zieht mehr und mehr Menschen nach Stuttgart und die umliegenden attraktiven Gemeinden wie Urbach, Schorndorf, Remshalden, Weinstadt, Waiblingen oder Backnang. 

Während es im Jahr 2011 noch knapp 411.000 Einwohner im Rems-Murr-Kreis waren, sind es heute ca. 426.000 Einwohner. Bis 2035 werden laut Prognosen bis zu 435.000 Menschen den Rems-Murr-Kreis bewohnen.

Zudem wird das Wohnungsproblem dadurch verstärkt, dass Bauland knapp ist und die Gemeinden viele Jahre lang den Bedarf an Wohnraum falsch eingeschätzt haben, sodass zu wenig neuer Wohnraum geschaffen wurde.