Beim Kauf eines Hauses oder einer Wohnung gilt es vieles zu beachten. Eine Möglichkeit Sicherheit zu erlangen ist es, einen Gutachter oder Sachverständigen zur Hauskaufberatung hinzuzuziehen.
Der Kauf eines gebrauchten Hauses ist nicht weniger kompliziert, als einen Neubau zu managen. Bei der ersten Besichtigung sieht man häufig nur die Vorteile der Wunschimmobilie. Schon bei der zweiten Besichtigung schaut man kritischer auf so manches Detail.
Welche Risiken birgt eine nicht mehr zeitgemäße Haustechnik?
Sind Feuchtigkeitsschaden im Untergeschoss problematisch?
Wie hoch sind die Kosten für Sanierung und Renovierung ?
Ist der geforderte Kaufpreis angemessen oder überhöht?
Diese und noch viele weitere Fragen können durch einen Sachverständigen bzw. Gutachter beantwortet werden. Im Zuge einer Kaufberatung sollte auch eine Wertermittlung des Hauses oder der Wohnung erfolgen. Dies ist wichtig, um zu erkennen, ob der geforderte Preis angemessen oder aber überhöht ist. Eine objektiv durchgeführte Ermittlung des Marktwertes stellt auch eine gute Argumentationshilfe bei der Kaufpreisverhandlung dar. Man kann dadurch das eigene Kaufangebot gut begründen.
Nicht jeder ist ist in der Verhandlungsführung geübt. Vielen Kaufinteressenten fällt es schwer, mit den netten Verkäufern den Kaufpreis zu verhandeln. Aus diesem Grund bieten manche Gutachter an, die Führung der Kaufpreisverhandlung zu übernehmen. Mit einer professionell geführten Kaufpreisverhandlung werden oft deutliche Preisreduzierungen erreicht. Eine sorgfältige Prüfung der Immobilie ist ein wichtiger Punkt, aber auch die Finanzierung muss gut geplant werden, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen.
Finanzierung vorbereiten
Die Finanzierung vorbereiten und planen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil.
Wieviel Eigenkapital steht zur Verfügung? Bei einer soliden Finanzierung sollten mindestens 20 % der Gesamtkosten als Eigenkapital vorhanden sein.
Welche Bank bietet die günstigsten Konditionen? Je höher das zur Verfügung stehende Eigenkapital ist und je sicherer das Einkommen ist, desto günstiger sind die Zinssätze. Holen Sie sich nicht nur von Ihrer Hausbank ein Angebot ein, sondern auch von ein bis zwei anderen Kreditinstituten.
Wie lange sollen die Zinsen festgeschrieben werden? Je länger Sie die Zinsfestschreibung wählen, desto höher ist üblicherweise der Zinssatz. Wenn Sie nicht mit hohen Geldeingängen rechnen, um das Darlehen mit einer Zwischentilgung zu reduzieren, sollten Sie die Zinsfestschreibung wenigstens 10 Jahre oder länger wählen.
Wieviel darf das Haus oder die Wohnung kosten? Die Höhe der tragbaren Finanzierungslasten sind ein entscheidender Maßstab für die Obergrenze der Immobilienkosten. Bedenken Sie, dass zum Kaufpreis nochmal, je nachdem ob Sie mit oder ohne Makler kaufen, 6 Prozent bis 11 Prozent an Kaufnebenkosten hinzukommen.
Grundsätzliche Überlegungen
Muss es ein Neubau sein oder darf es auch ein Altbau sein?
Sind Sie bereit, Renovierungen vor dem Einzug durchzuführen?
Ist es für Sie wichtig, ob das Haus verkehrstechnisch gut angebunden ist?
Wo befinden sich die nächsten Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Apotheke, Schule und Kindergarten?
Häufig wird der finanzielle Aufwand für notwendige Renovierungen unterschätzt oder aber die Möglichkeiten durch Eigenleistung Geld zu sparen überschätzt. Ausufernde Wünsche bei der Modernisierung sprengen schnell den Rahmen der finanziellen Möglichkeiten.
Bleiben Sie deshalb realistisch, denn es wird Sie nicht glücklich machen, wenn die Finanzierungskosten nur mit Mühe tragbar sind.